Neurologische Erkrankungen

Fast 60 Prozent der Bevölkerung in der EU sind von einer neurologischen Erkrankung betroffen.¹ Mit der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft wird die Prävalenz wahrscheinlich noch zunehmen.²

Neurologische Erkrankungen umfassen Störungen bzw. Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks sowie der peripheren Nerven. Zu ihnen zählen bekannte Volkskrankheiten wie Migräne, aber auch seltene Erkrankungen wie beispielsweise Neuromyeltits-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) oder die Spinale Muskelatrophie (SMA).

Einteilung der neurologischen Erkrankungen

Die Ursachen bzw. die Pathogenese, die neurologischen Erkrankungen zugrunde liegen, sind zahlreich und teilweise noch nicht vollständig aufgeklärt. Bekannte Ursachen sind beispielsweise Genmutationen, Verletzungen, Gefäßerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Tumorerkrankungen.

Die neurodegenerativen Erkrankungen Chorea Huntington und SMA sind beispielsweise genetisch bedingt.^3,4 Die genaue Ursache für das Absterben der Nervenzellen bei der Alzheimer-Demenz ist dagegen noch nicht vollständig geklärt.⁵ Die Symptome der NMOSD und Multiplen Sklerose entstehen durch eine autoimmun-vermittelte chronische Entzündung des zentralen Nervensystems.^6,7 Was die Autoimmunerkrankungen ursprünglich auslöst, ist aber noch nicht hinreichend bekannt.

Entsprechend der vielfältigen Körperfunktionen, die das Nervensystem steuert, können die Symptome von neurologischen Erkrankungen sehr unterschiedlich sein. Die Einteilung der verschiedenen Erkrankungen orientiert sich demnach an der Pathogenese oder an den charakteristischen Symptomen.

Arten von neurologischen Erkrankungen^8,9

• Durchblutungsstörungen des Gehirns (z. B. Schlaganfall)
• Autoimmunerkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, NMOSD)
• Neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer-Demenz, Parkinson, SMA, Chorea Huntington)
• Kopfschmerz-Erkrankungen (Migräne, Spannungskopfschmerz)
• Funktionsstörungen der hirnelektrischen Aktivität (z. B. Epilepsie)
• Erkrankungen der peripheren Nerven (z. B. Polyneuropathie)
• Schlaferkrankungen (z. B. Narkolepsie)
• Infektionskrankheiten (z. B. Borreliose, Meningitis)
• Verletzungen (z. B. Schädel-Hirn-Trauma)
• Tumorerkrankungen (z. B. Hirntumor)
• Psychiatrische Erkrankungen mit neurologischer Ursache (z. B. Depressionen)

Neurologische Symptome

Neurologische Symptome umfassen Schmerzen, Empfindungsstörungen, Funktionsstörungen der Sinnesorgane, Muskelfunktionsstörungen, Beeinträchtigung des Bewusstseins und des Schlafs, Kognitionsstörungen sowie psychiatrische Symptome.

Häufige neurologische Symptome:

• Kopf-, Gesichts- oder Rückenschmerzen
• Zittern, Schwäche oder Lähmung der Muskeln
• Gangstörungen
• Sehstörungen bis zur Erblindung
• Geruchs- und Geschmacksstörungen
• Taubheitsgefühle oder Überempfindlichkeit
• Schwindel oder Gleichgewichtsverlust
• Sprachstörungen
• Bewusstseinsveränderungen
• Epileptische Anfälle
• Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten
• Funktionsstörungen von Organen, wie Blasen- oder Darmstörungen
• Schlafstörungen
• Veränderungen des Verhaltens

Informationen zur Diagnose und Therapie von neurologischen Erkrankungen finden Sie hier.