Therapie und NMOSD

Zwar ist NMOSD nicht heilbar, es stehen aber verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hier erhalten Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Therapieoptionen.

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Therapieoptionen bei NMOSD

Die Behandlung der NMOSD basiert auf drei Säulen:

Da sich die Symptome nach einem NMOSD-Schub häufig kaum zurückbilden, ist eine möglichst frühzeitige Therapie des akuten Schubes essenziell, um das Risiko für dauerhafte Beeinträchtigungen zu verringern. Zudem sollte frühzeitig eine wirksame Schubprophylaxe eingeleitet werden, um erneute Schübe möglichst zu verhindern.1 Für die Behandlung von bestehenden Symptomen stehen verschiedene Arzneien und nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung.2

Therapie eines akuten NMOSD-Schubs

Bei einem akuten Erkrankungsschub sollte so früh wie möglich eine Therapie mit hochdosierten Glukokortikoiden eingeleitet werden. Bereits wenige Tage Verzögerung können das Therapieansprechen verringern. Der Patient erhält die Schubtherapie (1000 mg Methylprednisolon/Tag) als Infusion an fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Anschließend sollte eine Ausschleichphase mit oralen Steroiden erfolgen.1

Plasmapherese und Immunadsorption

Bei der Apheresetherapie wird dem Patienten Blut über eine Vene entnommen und anschließend in Blutzellen und Plasma getrennt. Während der Patient bei der unspezifischen Plasmapherese eine Plasma-Ersatzlösung erhält, werden bei der Immunadsorption krankheitsauslösende Bestandteile aus dem Plasma entfernt. Das so gereinigte Plasma erhält der Patient zurück.3

Zeigte sich bei früheren NMOSD-Schüben ein gutes Ansprechen des Patienten auf eine Apheresetherapie, kann diese auch als Erstlinien-Schubtherapie erfolgen.1

Schubprophylaxe bei NMOSD

Erkrankungsschübe können bei NMOSD zu einer schnellen Kumulation von Beeinträchtigungen führen. Daher sollte bei sicherer Diagnose bereits nach dem ersten Schub eine wirksame Schubprophylaxe eingeleitet werden.1

Um das Risiko für erneute NMOSD-Schübe zu verringern, können verschiedene Immuntherapien zum Einsatz kommen. Während zunächst nur Off-label-Therapien zur Verfügung standen, sind mittlerweile Medikamente speziell zur Behandlung von NMOSD zugelassen.1

Die verschiedenen NMOSD-Therapien unterscheiden sich in ihrer Wirkweise sowie der Art und Häufigkeit ihrer Anwendung. Einige Medikamente werden auch in Kombination eingesetzt.1

Symptomatische Therapie bei NMOSD

So vielfältig die Symptome der NMOSD, so unterschiedlich sind auch die Maßnahmen zur Linderung. Diese Maßnahmen orientieren sich an der symptomatischen Therapie bei Multipler Sklerose.2 Als nicht medikamentöse Maßnahmen können Physiotherapie, Ergotherapie oder physikalische Therapien zum Einsatz kommen. Diese können beispielsweise bei Sensibilitätsstörungen, Spastiken oder verschiedenen Schmerzen Linderung verschaffen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung der NMOSD-Symptome zur Verfügung.1

Reha-Maßnahmen bei NMOSD

Untersuchungen konnten zeigen, dass NMOSD-Patienten von den gleichen Reha-Maßnahmen profitieren können wie MS-Betroffene. Eingeschränkte Funktionen können so gezielt trainiert und dadurch möglicherweise verbessert werden.4